Frimont

[750] Frimont (spr. Frimong), eine katholische, aus Lothringen stammende, dann nach Österreich übergesiedelte, jetzt in Ungarn ansässige Familie, welche 1766 in den Reichsadel-, 1808 in den Freiherrenstand erhoben, 1821 zu neapolitanischen Fürsten von Antrodocco ernannt u. 1828 mit der österreichischen Grafenwürde begabt wurde. Bes. bekannt sind: 1) Dominique de F., war Major im französischen Heere, verließ die französischen Dienste u. st. 1766 als Gouverneur der Intendanz zu Finstringen in Deutsch-Lothringen. 2) Graf Johann Philipp, Sohn des Vorigen, geb. 1759, wanderte 1791 aus Frankreich aus, nahm Dienste im Condéschen Corps u. ging nach Auflösung desselben als Oberst eines Jägerbataillons in österreichische Dienste, wo er bis zum Feldmarschalllieutenant stieg. Er zeichnete sich in dem Feldzuge von 1812 aus u. übernahm nach des Fürsten von Schwarzenberg Abgang von dem österreichischen Auxiliarcorps, dessen Commando hinter der Pilica. 1813 u. 1814 befehligte er die Cavallerie u. den rechten Flügel der Armee von Italien unter Feldzeugmeister Hiller, 1815 das Heer gegen Murat, blieb aber mit 60,000 Mann am Po stehen u. entsendete den Feldzeugmeister Bianchi, welcher dem napoleonischen Königreiche Neapel bald ein Ende machte. Mit der Hauptmacht zog F. gegen die französische Alpen, kam Suchet mit der Besatzung der Pässe derselben zuvor, stürmte Fort Escluse, besetzte Grenoble u. Lyon u. entsendete einen Theil des Heeres gegen Besançon (s. Neapel, Gesch.); 1821 erhielt er den Oberbefehl über das österreichische Heer, welches 52,000 Mann stark nach Neapel ging, um daselbst die Ruhe wieder herzustellen, rückte in Neapel ein u. unterdrückte die revolutionäre Bewegung, s. ebd. Der König von Neapel ernannte ihn zum Fürsten von Antrodocco u. der Kaiser von Österreich zum General der Cavallerie u. zum Grafen. 1825 erhielt er das Generalcommando in der österreichischen Lombardei u. wurde Feldmarschall. Er st. 26. December 1831 als Hofkriegsrathspräsident in Wien an der Cholera. Er war vermählt mit Katharine geb. von Mitterpacher. 3) Graf Adalbert, Sohn des Vorigen, geb. 11. April 1817, er ist unvermählt u. außer seinem ebenfalls kinderlosen Vetter, dem Freiherrn Peter, geb. 1798, der einzige männliche Sproß des Hauses F.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 750.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika