Galiāni

[267] Galiāni, Fernando, ital. Staatsmann und Nationalökonom, geb. 2. Dez. 1728 zu Chieti, gest. 30. Okt. 1787 in Neapel als infulierter Abt, studierte zu Rom Philosophie und Mathematik, dann zu Neapel die Rechte, beschäftigte sich aber daneben mit Geschichte, Altertumswissenschaft und Nationalökonomie. Benedikt XIV. verlieh ihm 1755 das Kanonikat zu Amalfi, und der König von Neapel ernannte ihn 1759 zum Staatssekretär und 1760 zum Legationssekretär zu Paris, wo er mit den Enzyklopädisten in freundschaftliche Beziehungen trat. Sein Briefwechsel mit diesen Männern erschien u. d. T.: »Correspondance inédite de G. 1765 à 1783 avec M. d'Épinay, M. le baron d'Holbach, Grimm, Diderot etc.« (Par. 1818, 2 Bde.; neue Ausg. 1881). 1769 nach Neapel zurückgerufen, ward er daselbst Rat des Handelstribunals, 1777 Fiskal der Junta für die königlichen Domänen. Unter seinen Schriften stehen obenan die »Dialogues sur le commerce des blés« (Par. 1764; mit Biographie Galianis hrsg. von Blei, Bern 1895). G. schrieb auch über den Vesuv (1755), über die Malerei der Alten (1756) und hatte großen Anteil an der Herausgabe von Monumenten, welche die Herkulanische Akademie besorgte. Vgl. »Contes, lettres et pensées de l'abbé G.« (Par. 1866); Mattei, G. ed i suoi tempi (Neapel 1879); bezüglich seiner naturphilosophischen Anschauungen: Du Bois-Reymond, Darwin versus G. (Berl. 1876).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 267.
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