Guadarrama, Sierra de

[475] Guadarrama, Sierra de (spr. ŭadarāma, im Altertum Montes Carpetani), Gebirgskette in Spanien, ein Glied des Kastilischen Scheidegebirges, streicht in südwestlicher Richtung an der Grenze der Provinzen Madrid und Segovia hin und besteht im östlichen Teil aus zwei durch das Längstal des Lozoya geschiedenen Parallelkämmen, die sich im Pico de Peñalara, der höchsten Spitze, 2405 m, zu einem Zentralknoten vereinigen. Westlicher folgt ein einfacher Kamm, der beim Paß von G. nur 1527 m hoch ist und von hier aus weiter den Namen Sierra de Malagon führt. Das Gebirge besteht meist aus Granit und Gneis, ist z. T. mit Kiefern bewaldet, vom November bis März mit tiefem Schnee bedeckt und gewährt vom Süden her einen großartigen Anblick. Es wird von drei Kunststraßen überschritten, von denen die mittlere, von Madrid nach San Ildefonso führende, den 1778 m hohen Paß von Navacerrada übersteigt. Denselben Weg nimmt jetzt auch die Nordbahnlinie Madrid-Segovia, während die ursprüngliche Linie der Nordbahn (über Avila) mit zahlreichen Tunnels die Westseite des Gebirges durchbricht. Den Namen hat das Gebirge von dem am Südfuß des Passes G. am gleichnamigen Nebenfluß des Tajo gelegenen kleinen Ort G. der Provinz Madrid (863 Einw.) erhalten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 475.
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