Hüttenböden

[678] Hüttenböden (ital. Fondi delle [di] capanne), in vielen Teilen Italiens nachgewiesene Fundstätten, die als Fußböden ehemaliger, z. T. unter dem Niveau des Erdbodens gelegener vorgeschichtlicher Hüttenwohnungen, bez. als Reste vorgeschichtlicher Dorfschaften aufzufassen sind. Die Kulturschichten der H. enthalten aus Knochen gefertigte Nadeln, Bruchstücke von Reibsteinen (Handmühlen?), Feuersteinäxte, steinerne Messer und Pfriemen sowie Scherben von z. T. schön verzierten Tongefäßen, dagegen keinerlei Metallgegenstände. Die H. sind wahrscheinlich älter als die Terramaren Oberitaliens und die Pfahlbauten der Schweiz. Neben der Jagd hat die Viehzucht den Bewohnern der H. zum Unterhalt gedient; auch die Anfänge des Ackerbaues waren denselben wahrscheinlich bekannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 678.
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