Harmening

[812] Harmening, Ernst, deutscher Politiker, geb. 28. Jan. 1854 in Bückeburg, studierte die Rechte, trat in den sachsen-weimarischen Staatsjustizdienst, ward 1879 Assessor in Jena, ließ sich aber 1882 in Jena als Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht nieder. Wegen einer Broschüre (»Wer da?«, Leipz. 1889), in der er den Herzog von Koburg beleidigt hatte, zu sechs Monaten Festung verurteilt, wurde er 1890 in Eisenach in den Reichstag gewählt, in dem er sich der deutsch-freisinnigen Partei anschloß; da er aber bald sozialistische Ansichten verfocht, ward er 1893 nicht wiedergewählt. Er schrieb den Roman »Matthias Overstolz« (Jena 1881, 2 Bde.); die Dichtungen: »Mirjam. Hohes Lied der Liebe« (das. 1881), »Erde und Eden« (das. 1883); »Osterburg, Tagebuchblätter« (das. 1890); »Die Lösung der sozialen Frage durch Bodenbesitzreform« (Berl. 1891); »Das Recht der Völker auf Frieden« (Bresl. 1891) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 812.
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