Hauyn

[5] Hauyn (Nosean), ein Mineral der Nephelingruppe, isomorphe Mischung eines schwefelhaltigen Natrontonerdesilikats und eines analog zusammengesetzten Kalktonerdesilikats, kristallisiert regulär, findet sich aber häufiger in kristallinischen Körnern, himmelblau (H.), grünlich, grau, schwarz (Nosean), selten weiß und farblos, undurchsichtig bis durchscheinend, glas- bis fettglänzend, Härte 5,5, spez. Gew. 2,3–2,5. Die kalkreichern, meist blauen Abarten werden nach R. I. Hauy (s. d.) H., die natronreichern nach dem Mineralogen Nose Nosean genannt; es besteht aber keine bestimmte Grenze. Die blaue Farbe rührt wohl von einer dem Ultramarin ähnlichen Verbindung her. H. findet sich in den Auswürflingen des Laacher Sees, der Somma und im Albaner Gebirge, auch eingewachsen in jüngern vulkanischen Gesteinen: in Phonolithen, Nephelin- und Leucitbasalten, z. B. in den Leucitophyren des Laacher Sees, in der Mühlsteinlava von Niedermendig, im sogen. Hauynophyr vom Vultur bei Melfi.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 5.
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