Henze

[179] Henze, Robert, Bildhauer, geb. 8. Juli 1827 in Dresden, war anfangs Schlosser, bewies aber ein so großes Talent zum Zeichnen, daß er bewogen wurde, die Dresdener Akademie zu besuchen. Von 1856–61 bildete er sich bei Schilling und in den folgenden drei Jahren bei Hähnel zum Bildhauer aus. 1864 arbeitete er die Brunnenstatue Heinrichs I. für Meißen, deren Gesamteindruck und sorgfältige Durchführung allgemeine Anerkennung fanden. Es folgten das Modell der Erzstatue der Kurfürstin Anna von Sachsen (für einen Brunnen in Dresden), eine Germania für die Siegesfeier in Dresden (1871), ein Brunnenstandbild für Krimmitschau, das die gewerbtätige Stadt personifiziert, Entwürfe zu den Statuen der Fürsten aus dem Haus Wettin für die Albrechtsburg in Meißen, die Erzstatue des Fürsten Wolfgang von Anhalt für Bernburg (1880) und 1876–80, in der Charakteristik der Figuren wie in der technischen Ausführung gleich vollendet, das marmorne Siegesdenkmal für Dresden, sein Hauptwerk: eine kolossale Germania (s. Tafel »Bildhauerkunst XVI«, Fig. 7) mit den das Postament umgebenden Figuren des Friedens, der Wehrkraft, der Wissenschaft und der Religion. 1885 entstand eine Bronzefigur der Barbara Uttmann, Erfinderin der Spitzenklöppelei, für Annaberg. Darauf folgten dekorative Arbeiten (die die Kuppel krönende, in Kupfer getriebene und vergoldete Figur einer Nike) für das neue Kunstausstellungsgebäude und andre Monumentalbauten Dresdens.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 179.
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