Hotman

[576] Hotman (spr. ottmāng, Hotomannus), François, franz. Jurist, geb. 23. Aug. 1524 in Paris, gest. 12. Febr. 1590 in Basel, wirkte schon in seinem 23. Jahr als Lehrer des römischen Rechts in Paris. 1547 zur reformierten Kirche übergetreten, bekleidete er ein philologisches Lehramt in Lausanne, folgte 1556 einem Ruf nach Straßburg als Professor der Rechte und ging 1561 als Requetenmeister an den Hof des Königs von Navarra. 1563 wurde er von dem Bischof Montluc als Professor der Rechte nach Valence und 1567 in gleicher Eigenschaft nach Bourges berufen. Nach der Bartholomäusnacht flüchtete er nach Genf, von wo er einem Rufe nach Basel folgte. Wir nennen von seinen Werken: Kommentare zu den Reden des Cicero und zu den Institutionen, »Observationes juris romani«, »Antitribonianus«, durch den er zu dem Studium des französischen einheimischen Rechts aufmunterte, und die unter dem Titel: »Papae Sixti V. fulmen brutum in Henricum regem Navarrae« (Leiden 1586) veröffentlichte Satire auf den Papst Sixtus V. und dessen Bannfluch über Heinrich IV. Eine Gesamtausgabe seiner Schriften veröffentlichte sein Sohn Jean H. (Genf 1599–1600, 3 Bde.). Vgl. Dareste, F. H., sa vie et sa correspondance (Par. 1877); J. Baron, F. Hotmans Antitribonian (Bern 1888); Ehinger, Franz H., in den »Beiträgen zur vaterländischen Geschichte«, neue Folge, Bd. 4 (Basel 1891); Blocaille, Etude sur François H. (Dijon 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 576.
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