Huysum

[683] Huysum (spr. heusöm), Jan van, holländ. Maler, geb. 15. April 1682 in Amsterdam, gest. daselbst i. Febr. 1749, widmete sich unter seinem Vater Justus (1659 bis 1716) der Landschaftsmalerei und sing erst im reifern Alter an, Blumen- und Fruchtstücke zu malen, und zwar abweichend von der bisherigen Manier auf hellem Grund. Seine Blumenstücke zeichnen sich durch außerordentliche Feinheit und Schmelz der Pinselführung aus und übertrafen in dieser Beziehung alles bisher Geleistete, weshalb er der »Phönix der Blumen- und Früchtemaler« genannt wurde. Er malte gewöhnlich mit Insekten und Schmetterlingen belebte Sträuße von Tulpen, Hyazinthen, Rosen, Nelken, Mohn, Primeln und andern Gartenblumen in Vasen auf Marmortischen und dazu Trauben, Pfirsiche, Vogelnester mit Eiern u. dgl. Flüchtiger sind seine spätern Arbeiten, wie auch seine Fruchtstücke weniger wertvoll sind. Er starb, ohne Vermögen zu hinterlassen, obwohl ihm jedes seiner zahlreichen Bilder 1000–1400 Gulden eingetragen haben soll. Meisterstücke von H. bewahren die Galerien von München, Berlin, Wien, Dresden und Petersburg. – Sein älterer Bruder, Jakob, geb. 1680, gest. 1740 in London, war ein gewandter Kopist der Werke Huysums sowie C. Lorrains, G. Poussins u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 683.
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