Jeffreys

[217] Jeffreys (spr. dschéffrĭs), Sir George, später Lord J. of Wem, geb. 1648 zu Acton in Wales, gest. 18. April 1689, ward, nachdem er als Sachwalter und richterlicher Beamter in London sich durch seine Härte und Roheit hervorgetan hatte, 1683 von Karl II. zum Lord-Oberrichter von England ernannt. Mit der ungerechten Verurteilung des Republikaners Algernon Sidney begann er seine Wirksamkeit und übte in den folgenden Jahren, indem er auf die Geschwornen mit allen Mitteln einwirkte, die furchtbarsten Greuel aus; so ließ er 1685, nachdem er im Mai zum Peer ernannt war, nach Unterdrückung der Empörung des Herzogs von Monmouth während der »blutigen Assisen« in den westlichen Provinzen zahlreiche Rebellen hängen, während mehr als 800 andre verknechtet wurden. Zur Belohnung dafür wurde er im September 1685 zum Lord-Kanzler und 1686 zum Leiter der Hohen Kommission ernannt, in welcher Stellung er sich durch brutale Behandlung der widerspenstigen Bischöfe auszeichnete. Nach der Flucht Jakobs II. aus London suchte auch J. in Matrosenkleidung zu entkommen, wurde aber 12. Dez. 1688 gefangen und starb im Tower an den Folgen seiner Trunksucht. Vgl. H. B. Irving, The life of judge J. (Lond. 1898).[217]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 217-218.
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