Joncières

[300] Joncières (spr. schongßĭǟr'), Victorin de, franz. Komponist, geb. 12. April 1839 in Paris, gest. daselbst 26. Okt. 1903, war auf dem Konservatorium Schüler von Elwart und Leborne, verließ aber das Institut infolge eines Streites mit Leborne über Richard Wagner, dessen Sache er auch als Musikreferent (für die »Liberté«) vertrat. Von seinen Kompositionen sind zu nennen: die Musik zu »Hamlet«, die Opern: »Sardanapal« (1867), »Pompejis letzter Tag« (1869), »Dimitri« (1876, alle drei im Théâtre Lyrique ausgeführt), »Königin Berta« (1878 in der Großen Oper ausgeführt), »Chevalier Jean« (1885, als »Johann von Lothringen« auch in Köln) und »Lancelot« (1900); ferner eine Symphonie romantique, eine Chorsymphonie: »La Mer«, eine ungarische Serenade, ein Violinkonzert, eine Suite: »Les Nubiennes«, eine Konzertouvertüre etc. Seinen Werken fehlt Reinheit des Stiles.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 300.
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