Joris

[308] Joris, Pio, ital. Maler, geb. 8. Juni 1843 in Rom, besuchte von 1856–64 die St. Lukasakademie, vollendete seine Studien bei Vertunni und stellte 1866 das Gemälde: römisches Landmädchen, einem Hirten zu trinken reichend, aus. 1867 folgte die ländliche Szene: Gruß der Jungfrau Maria, 1868: eine Hochzeit in Palombara, eine hastige Mahlzeit, ein Konzert in Genazzano und der Sonntagsmorgen vor der Porta del Popolo in Rom. 1869 besuchte J. Venedig, Paris und München, 1870 reiste er zu Studienzwecken nach London und hielt sich 1871–72 in Spanien auf. 1873 führte er verschiedene Motive aus der Umgegend von Rom aus und sandte die Rückkehr vom Almosengang, wofür er eine Ehrenmedaille erhielt, zur Wiener Ausstellung. 1875 beschickte er den Pariser Salon mit dem Pfarrer als Antiquitätenhändler, 1876 mit der Heimkehr der Waisen und dem Aquarell: [308] Taufe in Roma Priora. Die nationale Ausstellung in Neapel 1877 brachte: Nach dem Segen und Forio d'Ischia, die Pariser Weltausstellung von 1878: die Taufe in Ischia und die Via Flaminia. Von seinen übrigen Bildern sind noch zu nennen: Tempel des Antoninus und der Faustina, die Flucht des Papstes Eugen IV. (1883, in der Nationalgalerie zu Rom), Patrizierkind und Waisenkinder, ein Antiquitätenhändler des 18. Jahrh., der arme Soldat, die Odaliske, Dämmerung in der römischen Campagna, die Braut aus der Provinz Rom, vor der Lotterie, die Bänkelsänger und der Gründonnerstag in Rom. J. gehört der von Fortuny beeinflußten Richtung in der italienischen Malerei an.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 308-309.
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