Jorullo

[309] Jorullo (spr. chorúlljo, Jurugo), Vulkan im mexikan. Staat Michoacan, unter 18°53' nördl. Br., in einer 760 m hohen fruchtbaren Ebene, zwischen dem Toluca und Colima, entstand 29. Sept. 1759, indem sich die Ebene weithin mit Hunderten von 2–3 m hohen Kegeln, von den Eingebornen Hornitos (Ofen) genannt, bedeckte, in deren Mitte ein Berg von Schlacken und Asche sich bis 517 m über die umgebende Landschaft erhob. A. v. Humboldt besuchte 1804 die Gegend und beschrieb den Vorgang nach noch lebenden Augenzeugen. Burkart fand 1828 die Hornitos fast ganz verschwunden, und die Gegend bedeckte sich schnell mit Zuckerrohr- und Indigofeldern. Jetzt erheben sich in von NO. nach SW. gehender Richtung fünf[309] Kraterhügel von 400--500 m Höhe, mit dem 1301 m hohen J. in der Mitte. Er besteht aus basaltischen Laven und Tuffen, Asche und Sand und steigt in Winkeln von 28–34° zu einem spaltenförmigen, 110 m liefen Krater auf. Vgl. Felix u. Lenk, Beiträge zur Geologie der Republik Mexiko (1. Teil, Leipz. 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 309-310.
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