Karlstein

[661] Karlstein (tschech. Karlův Týn), Burg in Böhmen, Bezirksh. Hořowitz, 20 km südwestl. von Prag, auf einem 72 m hohen Kalkfelsen, oberhalb des Marktfleckens Budñan (818 tschech. Einwohner), unweit der Beraun an der Staatsbahnlinie Prag-Furth gelegen, wurde vom Kaiser Karl IV. 1348–56 durch den Dombaumeister Matthias von Arras erbaut. Die Burg enthält in dem 38 m hohen Turm die Kreuzkapelle, ehemals Aufbewahrungsort der Reichskleinodien und des Archivs Karls IV., ferner die Marienkirche und die Katharinenkapelle, alle mit Wandmalereien der böhmischen Schule und Resten des ehemals reichen Wandschmuckes in Gold und Edelsteinen versehen. Die 1419 vergebens belagerte Burg wurde in neuester Zeit durchgreifend restauriert und gehört gegenwärtig dem Adligen Damenstift in Prag. Vgl. Sedláćek, K., Wegweiser (Prag 1892); Neuwirth, Mittelalterliche Wandgemälde der Burg K. (das. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 661.
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