Kroyer

[743] Kroyer, Peter Severin, dän. Maler, geb. 24. Juni 1851 in Stavanger, machte seine Studien in Kopenhagen auf der Akademie, besonders bei Vermehren, und setzte sie dann bei Bonnat in Paris fort, der einen großen Einfluß auf ihn gewann. Nach Reisen durch Spanien und Italien ließ er sich in Kopenhagen nieder, wo er sich bald als Bildnismaler eine angesehene Stellung errang, neben Einzelbildnissen aber auch Gruppenbildnisse in genrehafter Auffassung und bei höchst effektvoller Beleuchtung, Genrebilder aus dem Volksleben und Landschaften in der Art der modernen Freilichtmalerei malte. Von seinen Gruppenbildnissen und genrehaften Gruppenbildern sind die hervorragendsten: Streichquartett im Atelier (1886, in der Nationalgalerie zu Christiania), eine Komiteesitzung für die französische Ausstellung in Kopenhagen (1888, mit Bildnissen französischer Künstler), Soirée in der Glyptothek in Ny Karlsberg, Rast auf der Jagd und eine Sitzung der königlichen Akademie der Wissenschaften. Unter seinen Bildnissen sind besonders das seiner Gattin, von einem Hunde begleitet, am Meeresstrand, ein Meisterwerk der Hellmalerei, und das des Dichters Holger Drachmann hervorzuheben. Die Motive zu seinen Landschaften und Genrebildern entnimmt er meist dem Strande von Skagen und dem dortigen Fischerleben. Eine Landschaft: am Nordseestrande von Skagen, befindet sich in der Neuen Pinakothek zu München. K. besitzt die große Medaille der Berliner Kunstausstellung und die erste Medaille der Münchener Ausstellung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 743.
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