L'Hermitte

[499] L'Hermitte (spr. -mit'), Léon, franz. Maler, geb. 31. Juli 1844 in Mont-St.-Père (Aisne), war Schüler von Lecoq de Boisbaudran und trat zuerst in den Salons mit Kohlezeichnungen (Landschaften, Innenräume, Szenen aus dem Leben der Bauern, Feldarbeiter und Handwerker) auf, deren Motive seinem Heimatsdorf entnommen waren. Dieselben Gegenstände behandelte er auch in seinen Ölgemälden mit meist lebensgroßen Figuren, die sich durch lebendige und kraftvolle Charakteristik wie durch liebevolle, auf eingehenden Naturstudien beruhende Behandlung der Landschaft auszeichnen. Die hervorragendsten sind: die Weinlese (1868), der Scharlatan (1869), die Ernte (1874, im Museum zu Carcassonne), die Schafwäsche (1876), Ablaß in Ploumanach (1878, im Museum zu St.-Quentin), die Löhnung der Schnitter (1882, im Luxembourg-Museum zu Paris), die Heuernte (1885, im Museum zu Buffalo), der Freund der Niedrigen (1892, im Museum zu Boston), der Tod und der Holzhacker (1893, im Museum zu Amiens), die Ruhe der Schnitter, das Tischgebet und Christus bei den Niedrigen (1905). Für die Sorbonne malte er zwei dekorative Wandgemälde: Claude Bernard und Ste. – Claire Deville. Seit dem Anfang der 1880er Jahre hat sich L. der modernen Freilichtmalerei angeschlossen. 1889 erhielt er den großen Preis der Pariser Weltausstellung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 499.
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