Lacaze-Duthiers

[14] Lacaze-Duthiers (spr. -kās'dütĭǟr), Henri de, Zoolog, geb. 15. Mai 1821 zu Montpezat im Depart. Lotet-Garonne, gest. 21. Juli 1901 in Las Fous (Périgord), studierte in Paris Medizin, wurde 1854 Professor der Zoologie in Lille, 1865 am naturhistorischen Museum in Paris und 1868 an der Universität daselbst. Er gab seit 1872 die »Archives de zoologie générale et expérimentale« heraus und leitete die von ihm 1873 gegründete Zoologische Station zu Roscoff an der Küste der Bretagne und das 1881 eröffnete Laboratoire Arago in Banyuls am Mittelmeer. L. machte sich zuerst durch Untersuchungen über die äußern Geschlechtswerkzeuge der Insekten (1849–53) bekannt, wendete sich dann aber dem Studium der Anatomie und Entwickelungsgeschichte der niedern Seetiere zu und lieferte Arbeiten über das Nervensystem des Mollusken, das Gehörorgan der Gasteropoden, das Bojanussche Organ, über den Hermaphroditismus der Muscheln, die Entwickelung ihrer Kiemen sowie zahlreiche monographische Arbeiten. Grundlegend waren seine Untersuchungen über Dentalium, er förderte auch die Kenntnis über Aktinien und Korallen. In seinem »Mémoire sur le pourpre« (1859) behandelte er die Purpurfärberei der Alten vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus. Auch schrieb er: »Histoire de l'organisation et du développement du dentale« (1858); »Histoire naturelle du corail« (1864); »Les ascidies simples des côtes de France« (1874–77); »Le monde de la mer et ses laboratoires« (1889). Seine Briefe an Alexander Dedekind erschienen 1902 (Paris).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 14.
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