Lanier

[181] Lanier (spr. lännjer), Sidney, amerikan. Dichter, geb. 3. Febr. 1842 in Macon (Georgia), gest. 8. Sept. 1881 in Lynn (Nordcarolina), machte den Bürgerkrieg als Soldat in der konföderierten Armee mit, war dann Lehrer und Advokat und entschloß sich, Talent und Temperament folgend, eine Künstlerlaufbahn einzuschlagen. Nachdem er mehrere Winter als Flötist im philharmonischen Orchester in Baltimore gespielt und 1874 durch seine eigenartige Dichtung »Corn«, 1876 durch eine Zentennialode Aufmerksamkeit erregt hatte, veröffentlichte er 1877 seine Gedichte, »Poems« (neue Ausg. 1900), die sich durch rhythmischen Schwung und Wohllaut und freie Behandlung der Formen auszeichnen und lebhafte Kontroversen hervorriefen. Andre seiner Schriften sind: »The science of English verse« (1881) und das nachgelassene Werk: »The English novel and the principles of its development« (1883). Er schrieb auch einen Kriegsroman: »Tiger lilies« (1867) und »Florida: Its scenery, climate and history« (1876, neue Ausg. 1881) sowie eine Reihe von Jugendschriften, beginnend mit »The Boy's Froissart« (1878). Eine Auswahl aus seinem Briefwechsel (»Letters of Sidney L.«) erschien 1899 in New York. Vgl. Stedman, Poets of America (Boston 1885); Baskervill, Sidney L. (Nashville 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 181.
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