Lauenburg [2]

[240] Lauenburg, 1) (L. an der Elbe) Stadt im preuß. Regbez. Schleswig, Kreis Herzogtum L., an der Mündung des Elbe-Trave-Kanals in die Elbe, über die hier eine Dampffähre führt, und an der Staatsbahnlinie Büchen-Lüneburg, 20 m ü. M., hat eine evang. Kirche, 2 Witwenhäuser, Amtsgericht, Schiffswerft mit Maschinenfabrik, Zündholz- und Faßfabriken, Holzsägerei, Ziegelbrennerei, Bierbrauerei, einen Hafen, Schiffahrt, Reederei und (1900) 5346 meist evang. Einwohner. Das alte Schloß, nach dem das Herzogtum L. benannt wurde, ward von Herzog Bernhard von Sachsen 1181 aus den Trümmern der[240] Artlenburg erbaut. L. erhielt 1260 Stadtrechte. – 2) (L. in Pommern) Kreisstadt im preuß. Regbez. Köslin, an der Leba, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Belgard-Danzig, L.-Leba u. Bütow-L., 20 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Gymnasium, Provinzialirrenanstalt, Johanniterkrankenhaus, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, Zündholzfabriken (350 Arbeiter), Façonholz-, Ofen-, Zementstein-, Maschinen-, Essig- und Schaumweinfabrikation, Spiritusraffinerie, Bierbrauerei, Ziegelbrennerei, Dampfmühlen, Holz- und Viehhandel und (1900) 10,442 Einw., davon 1151 Katholiken und 276 Juden. L., 1285 gegründet, kam 1322 an den Deutschen Ritterorden, von dem es 1341 Stadtrechte erhielt, fiel 1454 an Polen, später an Pommern und 1637 nach dem Aussterben der pommerschen Herzoge als erledigtes Lehen an Polen zurück, von dem es 1657 an Brandenburg abgetreten ward.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 240-241.
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