Lauenburg [3]

[158] Lauenburg (andere Orte), 1) Burgruine im Harz im Kreise Aschersleben des Regierungsbezirks Magdeburg der preußischen Provinz Sachsen, bei Stecklenberg (mit der Stecklenburg); die Burg wurde 1189 von dem Grafen Bernhard von Askanien erbaut; 2) Herrschaft, u. mit Bütow seit 1460 freies polnisches Lehn der Herzöge von Pommern. Nach dem mit Bogislav XIV. 1637 erfolgten Aussterben derselben zog Polen L. als ein eröffnetes Lehen ein; doch durch den Vertrag zu Wehlau 1657 wurde L. wie früher Pommern von Polen dem Kurhause Brandenburg als freies Lehen gegeben u. 1773 an Kurbrandenburg abgetreten. 1777 wurde L. als besonderer Kreis zu Hinter-Pommern geschlagen u. die Verbindung aufgehoben, in welcher sie bisher, außer in Finanzsachen, mit Westpreußen gestanden hatte; vgl. Cramer, Geschichte der Lande L. u. Bütow, Königsberg 1858, 2 Thle.; 3) Kreis des Regierungsbezirks Köslin der preußischen Provinz Pommern; 22,60 QM. mit 37,870 Ew.; an der Ostsee, abwechselnd eben, sandig, Morast, fruchtbar, durch den Kreis Stolpe in zwei Hälften, den lauenburgischen u. bütowschen District getheilt; 4) Kreisstadt darin, an der Leba; 3 Kirchen, Lein-, Wollen- u. Baumwollenweberei, Stückbleicherei, Bierbrauerei, Fischerei; 4880 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 158.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: