Lazarević

[274] Lazarević (spr. lasaréwitch), Laza[r] K., serb. Novellist, geb. 13. (1.) Mai 1851 zu Schabatz in Serbien, gest. 10. Jan. 1891 (29. Dez. 1890) in Belgrad. absolvierte 1867 das Gymnasium und 1871 die juristische Fakultät in Belgrad und erhielt dann eine Anstellung als Praktikant beim Ministerium der Volksaufklärung. 1872 von der Regierung zum Studium der Medizin ins Ausland gesandt, lag er, mit Unterbrechung der Zeit des Krieges gegen die Türkei (1876–78), während welcher er bei der serbischen Armee als Unterarzt fungierte, bis 1879 in Berlin medizinischen Studien ob. Nach seiner Promotion daselbst (1879) kehrte er nach Serbien zurück, wurde im folgenden Jahre Physikus des Belgrader Kreises und 1881 Primararzt des Belgrader Krankenhauses. Anfang 1889 wurde er zum Leibarzt des Königs ernannt mit dem Rang eines Sanitätsoberstleutnants. L. gilt als der Begründer der modernen serbischen Volksliteratur. Seine Novellen, deren Abfassung zum Teil bereits in seine Berliner Universitätszeit fällt, schildern in realistischer vortrefflicher Weise zumeist das serbische Volksleben. Eine Gesamtausgabe veranstaltete Lj. Jovanović in der »Srpska Kniževna Zadruga«, Bd. 47 (mit Biographie) und Bd. 53 (Belgrad 1898 u. 1899). Eine deutsche Übersetzung einiger seiner Erzählungen (von Božidar Schaić-Didolinko) erschien 1902 in Dresden u. d. T.: »L.' schönste Erzählungen«, eine andre (von J. Beckmann) in Leipzig in Reclams Universal-Bibliothek. Vgl. auch »Otadžbina«, Januar-Februar-Heft 1891 (Belgrad).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 274.
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