Leine [2]

[373] Leine, 1) linksseitiger Nebenfluß der Aller, entspringt auf dem Eichsfeld bei dem Dorf Leinefelde in 270 m Höhe, fließt anfangs westlich, an Heiligenstadt vorüber, dann nördlich, tritt in die zwischen Harz und Wesergebirge eingesenkte Mulde von Göttingen und erreicht unterhalb Elze die Norddeutsche Ebene. Der Fluß empfängt rechts die Ruhme und Innerste, macht von Hannover an einen Bogen nach W. und mündet oberhalb Hudemühlen nach einem Laufe von 192 km, von denen 91,1 km (von der Mündung bis Hannover-Linden) schiffbar sind. Nach ihr war im ehemaligen Königreich Westfalen das L.-Departement mit der Hauptstadt Göttingen benannt. – 2) Fluß im Thüringer Wald, entspringt bei Finsterbergen und bekommt nach der Vereinigung mit dem vom Inselsberg kommenden Badewasser bei dem Dorf Leina den Namen Hörsel (s. d.). Von der L. fließt der schon seit 1369 bestehende Leinekanal ab, der seit 1633 das Georgenthaler Floßwasser (Ableitung der Apfelstedt) aufnimmt, unter dem Namen Leina die Stadt Gotha durchfließt und bei Goldbach in die Neffe mündet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 373.
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