Meyern

[751] Meyern, Wilhelm Friedrich von, Schriftsteller, geb. 1762 in Ansbach, gest. 13. Mai 1829 in Frankfurt a. M., studierte in Altdorf die Rechte, trat sodann in die österreichische Artillerie, bereiste, nachdem er als Leutnant seinen Abschied genommen, als Führer von zwei jungen Adligen einen großen Teil Europas, trat 1809 als Artilleriehauptmann wieder in die Armee ein und ward 1813 Hauptmann beim Generalstab; 1815 leitete er in Paris die Rückgabe der italienischen Kunstschätze. Nachdem er sodann einige Zeit bei den österreichischen Gesandtschaften in Rom und Madrid beschäftigt gewesen war, wurde er der Militärkommission beim Bundestag beigegeben. Sein nach Indien und Tibet verlegter politischer Roman »Dya-Na-Sore, oder die Wanderer« (Wien 1787–91, 5 Bde.; 3. Aufl., besorgt von Feuchtersleben, 1840–1841), der ungewöhnliches Aufsehen machte, war ein echtes Produkt der Gärungsperiode am Ende des 18. Jahrh. und ein denkwürdiges Zeichen der Überschätzung von Geheimbünden und Erziehungsneuerungen. Seine »Hinterlassenen kleinen Schriften« gab Feuchtersleben (Wien 1842, 3 Bde.) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 751.
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