Millin

[843] Millin (spr. mijäng), Aubin Louis, franz. Archäolog, geb. 19. Juli 1759 in Paris, gest. daselbst 14. Aug. 1818, widmete sich dem Studium der Literatur, der neuern Sprachen und der Naturwissenschaften und erhielt sodann eine Anstellung bei der Bibliothek. Wiewohl er während der Revolutionszeit den »Almanac républicain« für 1793 und andre Schriften republikanischer Färbung herausgab, mußte er doch ein Jahr im Kerker zubringen, ward hierauf nacheinander Divisionschef im Bureau des öffentlichen Unterrichts, Professor der Geschichte an der Zentralschule des Departements der Seine und Konservator des Antiken- und Medaillenkabinetts der Nationalbibliothek. Durch das von ihm gegründete »Magazin encyclopédique« (Par. 1795–1816, 122 Bde.) und die »Annales encyclopédiques« (1817–18, 12 Bde.), das »Dictionnaire des beaux-arts« (1806, 3 Bde.) und die »Monuments antiques inédits« (1802–04, 2 Bde.) machte er den Franzosen die gründlichen Arbeiten der Deutschen zugänglich. Um die Archäologie erwarb er sich Verdienste durch die Werke: »Antiquités nationales« (1790–98, 5 Bde.), »Introduction à l'étude des médailles« (1796); »Peintures de vases antiques« (1808–10, 2 Bde.; neue Ausg. 1891) und »Galerie mythologique« (1811, 2 Bde.; deutsch von Parthey, Leipz. 1836), um die Kunstgeschichte durch seine »Voyage dans les départements du midi de la France« (1807–11, 5 Bde.) und die »Histoire métallique de la Révolution française« (1806; fortgesetzt von Millingen, Lond. 1818; Supplement 1822).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 843.
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