Monmouth [2]

[74] Monmouth (spr. mónnmöth), 1) James, Herzog von, natürlicher Sohn Karls II. von England und der Lucy Walters, geb. 9. April 1649 in Rotterdam, gest. 15. Juli 1685, wurde in Frankreich erzogen, nach der Restauration an Karls Hof berufen und zum Grafen von Orkney, später zum Herzog von M. und zum Hauptmann der Garde ernannt. 1672 befehligte M. die englischen Truppen in den Niederlanden; 1679 stillte er die in Schottland ausgebrochenen Unruhen. Als aber eine starke, dem Herzog von York, dem spätern Jakob II., feindliche Partei sich an M. anschloß, bewirkte der Herzog, daß M. nach den Niederlanden verwiesen ward. Auch hier blieb er der Führer der mit der Thronfolge Yorks mißvergnügten Großen; im September 1682 ward er, eigenmächtig nach England zurückgekehrt, in Stafford verhaftet, aber wieder freigelassen; nach der Entdeckung des sogen. Ryehouse-Plot, als dessen Haupt er galt, erhielt er zwar die Verzeihung seines ihn heiß liebenden Vaters (November 1683), mußte aber wieder in die Verbannung gehen. Nach Jakobs II. Thronbesteigung (1685) verband sich M. mit dem Grafen von Argyll und landete, während dieser einen Einfall in Schottland versuchte, 11. Juni 1685 zu Lyme in der Grafschaft Dorset. Indem er sich für den Beschützer des bedrohten protestantischen Glaubens ausgab, fand er unter den Bauern der westlichen Grafschaften viel Anhang und nahm zu Taunton als rechtmäßiger Sohn Karls II. den königlichen Titel an, ward aber 6. Juli 1685 bei Sedgemoore von den Truppen Jakobs geschlagen. Auf der Flucht ergriffen, ward er zu London auf Tower Hill enthauptet. Von ihm stammen die Herzoge von Buccleuch (s. d.) ab. Vgl. Roberts, Life, progress and rebellion of James, Duke of M. (Lond. 1844, 2 Bde.); Fea, King M. (das. 1901).

2) Gaufrid oder Gottfried von, lat. Schriftsteller des Mittelalters, s. Artur.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 74.
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