Morghen

[145] Morghen, Raffaello, ital. Kupferstecher, geb. 19. Juni 1758 in Florenz, gest. daselbst 8. April 1833, hatte erst seinen Vater Filippo M. (geb. 1730), sodann dessen Bruder Giovanni Elia M. (geb. 1721), die beide in Neapel an dem Prachtwerk über die herculaneischen Altertümer arbeiteten, endlich seit 1778 in Rom Volpato zu Lehrern in der Zeichen- und Kupferstecherkunst und verband sich dann mit letzterm zu gemeinschaftlichen Arbeiten. 1793 ward er als Professor der Kupferstecherkunst an die Akademie der Künste in Florenz berufen. Die bekanntesten unter seinen zahlreichen vortrefflichen Stichen sind: die Messe von Bolsena nach Raffaels Fresko im Vatikan, die Madonna della Sedia und die Verklärung nach Raffael, die Madonna del Sacco nach Andrea del Sarto, Aurora nach Guido Reni, die Jagd der Diana nach Domenichino, der Tanz der Jahreszeiten nach Poussin, das Abendmahl nach Leonardo da Vinci (1800). Ausgezeichnete Arbeiten Morghens sind auch die Bildnisse Dantes, Petrarcas, Ariosts, Tassos u.a. Ein Verzeichnis seiner 254 Blätter gab sein Schüler Palmerini (3. Aufl., Flor. 1824) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 145.
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