Mutanabbi

[330] Mutanabbi (Motenebbi, Abu 't Taijib), berühmter arab. Dichter, geb. 915 n. Chr. in Kufa, gest. im September 965, studierte in Syrien und gab sich eine Zeitlang für einen Propheten (Nabi) aus, weshalb er den Beinamen »el Mutanabbi« (der Prophet sein Wollende) erhielt. Seit 948 lebte er zu Aleppo in der Gunst des Fürsten Seif ed Daula, seit 957 in Ägypten, Bagdad und Persien. Seinen Tod fand er in der Nähe des Tigris durch räuberische Beduinen. Sein vielbewunderter »Diwan«, eine Sammlung von 289 Gedichten, durch kühne sprachliche Neuerungen ausgezeichnet, aber oft durch geschmacklose Übertreibung und stillose Vermischung von Altem und Neuem sowie durch niedrige Schmeichelei verunziert, ist mit dem Kommentar des Wáhidi (gest. 1075) von DietericiMutanabbii carmina«, Berl. 1861), mit dem des 'Okbari (gest. 1219) zu Kalkutta, Kairo und Bulak, mit andern Kommentaren, bez. Glossen auch Kairo, Bombay und Beirut herausgegeben; übersetzt (aber schlecht) ist er von Hammer-Purgstall (Wien 1824). Vgl. Bohlen, De Motenabbio (Bonn 1824); Dieterici, M. und Seifuddaula (Leipz. 1847).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 330.
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