Nernst

[520] Nernst, Walter, Physiker, geb. 25. Juni 1864 zu Briefen in Westpreußen, studierte seit 1883 in Zürich, Berlin, Graz und Würzburg, wurde 1887 Assistent am chemischen Laboratorium von Ostwald in Leipzig, habilitierte sich 1889 daselbst als Privatdozent für physikalische Chemie und wurde 1891 außerordentlicher, 1894 ordentlicher Professor in Göttingen, woselbst er 1895 das Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie einrichtete. 1905 folgte er einem Ruf an die Berliner Universität als Professor und Direktor des Instituts für physikalische Chemie. Seine Arbeiten betreffen hauptsächlich das Problem der galvanischen Stromerzeugung, die Elektrolyse und die Theorie der Lösungen und der chemischen Gleichgewichte. 1897 erfand er die nach ihm benannte elektrische Lampe. Er schrieb: »Theoretische Chemie« (Stuttg. 1893, 4. Aufl. 1903); »Siedepunkt und Schmelzpunkt« (Braunschw. 1893); »Einführung in die mathematische Behandlung der Naturwissenschaften« (mit A. Schönflies, 4. Aufl., Münch. 1904); »Über die Bedeutung elektrischer Methoden und Theorien für die Chemie« (Götting. 1901). Mit Borchers gab er 1896–1901 die »Zeitschrift für Elektrochemie« und 1895–1901 das »Jahrbuch der Elektrochemie« (Halle) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 520.
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