Nippold

[708] Nippold, Friedrich, prot. Theolog, geb. 15. Sept. 1838 in Emmerich, studierte in Halle, Bonn, Leiden und Amsterdam und machte 1862 eine Reise in den Orient. Seit 1865 in Heidelberg habilitiert, wurde er 1867 daselbst zum außerordentlichen, 1871 zum ordentlichen Professor der Theologie in Bern ernannt, von wo er 1883 in gleicher Eigenschaft nach Jena übersiedelte. Die bedeutendsten unter seinen zahlreichen Werken sind: das »Handbuch der neuesten Kirchengeschichte« (Elberf. 1867, in 1 Bd.; 3., bedeutend erweiterte Aufl., Bd. 1–4, Elberf., Berl. u. Hamb. 1880–96; Bd. 5, Berl. 1903–05, noch unvollendet); »Welche Wege führen nach Rom?« (Heidelb. 1869); »Die altkatholische Kirche des Erzbistums Utrecht« (das. 1872); »Richard Rothe, ein christliches Lebensbild« (Wittenb. 1873–74, 2 Bde.; 2. Ausg. 1877–78); »Die römisch-katholische Kirche im Königreich der Niederlande« (Leipz. 1877); »Die Theorie der Trennung von Kirche und Staat« (Bern 1881); »Katholisch oder jesuitisch?« (Leipz. 1888); »Die theologische Einzelschule im Verhältnis zur evangelischen Kirche« (Braunschw. u. Berl. 1893 bis 1900, 6 Tle.); »Der Entwickelungsgang des Lebens Jesu im Wortlaut der drei ersten Evangelien« (Hamb. 1895); »Die jesuitischen Schriftsteller der Gegenwart in Deutschland« (Leipz. 1895); »Kleine Schriften zur innern Geschichte des Katholizismus« (Jena 1899, 2 Bde.); »Das deutsche Christuslied des 19. Jahrhunderts« (Leipz. 1903); »Bischof von Anzer, die Berliner amtliche Politik und die evangelische Mission« (Berl. 1905). Vorträge, Predigten und Abhandlungen gab er gesammelt heraus u. d. T.: »Zur geschichtlichen Würdigung der Religion Jesu« (Bern 1884–94, 10 Hefte). N. veröffentlichte auch die »Erinnerungen aus dem Leben des Feldmarschalls H. v. Boyen« (Leipz. 1889–90, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 708.
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