Ollech

[45] Ollech, Karl Rudolf von, preuß. General, geb. 23. Juni 1811 in Graudenz, gest. 25. Okt. 1884 in Berlin, trat 1828 ins Heer, wirkte als Lehrer an verschiedenen militärischen Bildungsanstalten, machte 1849 als Hauptmann den badischen Feldzug mit, kam 1853 als Major in den Generalstab der 13. Division und 1855 in den Großen Generalstab, wo er die kriegsgeschichtliche Abteilung leitete, hielt daneben Vorlesungen an der Kriegsakademie, war Mitglied der Studienkommission der militärischen Bildungsanstalten. Seit 1857 Abteilungschef im Generalstab, ward er 1858 Oberstleutnant, 1860 Oberst und bei der Krönung des Königs Wilhelm I. geadelt. 1861 Kommandeur des Kadettenkorps geworden, seit 1864 Generalmajor, führte O. 1865 die 17. Infanteriebrigade, nahm mit ihr im 5. Korps an dem Feldzug von 1866 teil und wurde bei Nachod schwer verwundet, so daß er nicht mehr felddienstfähig war. Er wurde daher 1870 als General der Infanterie Direktor der Kriegsakademie und Präses der Studienkommission und 1877 Gouverneur des Invalidenhauses. Von seinen kriegsgeschichtlichen Schriften sind zu nennen: »Historische Entwickelung der taktischen Übungen der preußischen Infanterie« (Berl. 1848); »Die leichte Infanterie der französischen Armee« (das. 1856); ferner, als Beihefte zum »Militärwochenblatt«: »Friedrich d. Gr. von Kolin bis Leuthen«, »Der Feldzug der Nordarmee im Jahr 1813« (1859–65, 3 Tle.), ein Leben des Generals Reyher (1861–79, 4 Tle.), »Friedrich d. Gr. und die Kadettenanstalten« (1862), »Friedrich d. Gr. und der Friede zu Hubertsburg« (1863), »Geschichte des Berliner Invalidenhauses« (1885); endlich die »Geschichte des Feldzugs von 1815« (Berl. 1876).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 45.
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