Pasewalk

[476] Pasewalk, Stadt im preuß Regbez. Stettin, Kreis Ückermünde, an der Ucker, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Stettin-Strasburg und Angermünde-Stralsund, hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, ein Standbild des Kaisers Friedrich III., ein Progymnasium, Amtsgericht, Eisengießerei, Stärke-, Zigarren- und Tabakfabrikation, Bierbrauerei, Mahl- und Schneidemühlen, Lumpenhandel und (1905) mit der Garnison (ein Kürassierregiment Nr. 2) 10,519 Einw., davon (1900) 524 Katholiken und 162 Juden. – P. (früher Podizwolk, Pozwalk oder Potswalk) ward gegen Ende des 12. Jahrh. Stadt, erhielt zwischen 1235 und 1240 magdeburgisches Recht und trat frühzeitig dem Hansebund bei. 1213 von Brandenburg erobert, wurde P. 1359 an die Herzoge von Pommern verpfändet und kam 1448 in deren völligen Besitz. Im Dreißigjährigen Kriege wurde es 1630, 1636 und 1637 von den Kaiserlichen, 1657 von den Polen und 1713 von den Russen geplündert und in Brand gesteckt. Im Westfälischen Frieden an Schweden abgetreten, wurde P. schon 1676 von den Brandenburgern erobert, kam aber erst 1720 im Stockholmer Frieden endgültig an Preußen. In der Nähe kämpften 3. Okt. 1760 Schweden unter v. Ehrenswert mit Preußen unter v. Werner. Am 29. Okt. 1806 ergaben sich hier 4200 Preußen den Franzosen. Vgl. Hückstädt, Geschichte der Stadt P. (Pasewalk 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 476.
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