Perseus [3]

[608] Perseus, letzter König von Mazedonien, natürlicher Sohn Philipps III., geb. 212 v. Chr., gest. 166, nahm frühzeitig an den Kämpfen seines Vaters gegen die Römer teil und folgte, nachdem er seinen von den Römern begünstigten jüngern Bruder, Demetrios, aus dem Wege geräumt, 179 seinem Vater auf dem Thron von Mazedonien. Während er in Rom um Erneuerung des väterlichen Bündnisses nachsuchen ließ, warb er, nur von dem Gedanken des Krieges gegen Rom erfüllt, in der Nähe und Ferne um Bundesgenossen, vermählte sich zu diesem Zweck mit Seleukos' IV. Tochter und gab dem bithynischen König Prusias II. seine Schwester zur Gattin. Daher beschloß der römische Senat, ihm den Krieg zu erklären, führte ihn aber in den ersten drei Jahren (171–169) schlaff und unglücklich. Doch nutzte P., dem es in der Entscheidung an Energie fehlte, und der an unrechter Stelle mit den reichen aufgesammelten Geldmitteln sparte, diese für ihn ungünstige Lage nicht aus, und als der tüchtige Konsul L. Ämilius Paulus den Oberbefehl gegen ihn übernahm, wurde er bei Pydna 168 geschlagen, mußte sich auf der Flucht in Samothrake, von allen, bis auf seine zwei Söhne Philipp und Alexander, verlassen, ergeben und hierauf mit seiner Familie den Triumph seines Siegers schmücken. Er starb zu Alba in römischer Gefangenschaft. Vgl. Gerlach, P., König von Makedonien (Basel 1857).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 608.
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