Peter [2]

[652] Peter, 1) Karl Ludwig, Geschichtschreiber und Pädagog, geb. 6. April 1808 in Freyburg a. U., gest. 11. Aug. 1893 in Jena, in Schulpforta erzogen, studierte erst Mathematik, dann Theologie und Philologie, ward 1831 Lehrer an der Lateinschule, dann am Pädagogium in Halle, 1835 Direktor des Gymnasiums in Meiningen, 1843 Konsistorial- und Schulrat in Hildburghausen, 1848 Schulrat in Meiningen, 1853 Direktor des Gymnasiums in Anklam, 1854 in Stettin und 1856 Rektor der Landesschule Pforta. 1873 in den Ruhestand getreten, wirkte er noch einige Jahre als Honorarprofessor der Geschichte an der Universität Jena. Er schrieb außer einigen Programmen und Schulausgaben: »De Xenophontis Hellenicis« (Halle 1837); »Zeittafeln der griechischen Geschichte« (das. 1835, 6. Aufl. 1886); »Zeittafeln der römischen Geschichte« (das. 1841, 6. Aufl. 1882); »Die Epochen der Verfassungsgeschichte der römischen Republik« (Leipz. 1841); »Der Geschichtsunterricht auf Gymnasien« (Halle 1849); »Geschichte Roms« (4. Aufl., das. 1881, 3 Bde.); »Studien zur römischen Geschichte« (2. Aufl., das. 1863); »Zur Reform unsrer Gymnasien« (Jena 1874); »Zur Kritik der Quellen der ältern römischen Geschichte« (Halle 1879) u.a. Vgl. »Karl Ludwig P.«, Nekrolog (Berl. 1896).

2) Hermann, Philolog, Sohn des vorigen, geb. 7. Sept. 1837 in Meiningen, studierte seit 1856 in Bonn und Breslau und wurde 1860 Gymnasiallehrer in Posen, 1866 Oberlehrer in Frankfurt a. O., 1871 Professor an der Fürstenschule in Meißen und 1874 Rektor derselben. Er gab heraus: »Scriptores historiae Augustae« (Leipz. 1865, 2 Bde.; 2. Aufl. 1884), dazu »Die Scriptores historiae Augustae. Sechs literargeschichtliche Untersuchungen« (das. 1892); »Historicorum romanorum reliquiae« (das. 1870–1906, 2 Bde.) und »Historicorum romanorum fragmenta« (das. 1883); »Ovids, Fasti' mit deutschen Anmerkungen« (das. 1874, 3. Aufl. 1889). Außerdem schrieb er: »Die Quellen Plutarchs in den Biographien der Römer« (Halle 1865); »Die geschichtliche Literatur über die römische Kaiserzeit bis Theodosius I. und ihre Quellen« (Leipz. 1897, 2 Bde.); »Der Brief in der römischen Literatur« (das. 1901).

3) Margarete, s. Wildenspucher Kreuzigung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 652.
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