Primulazeen

[347] Primulazeen, dikotyle Familie aus der Ordnung der Primulinen, Kräuter mit oft verkürztem, nur eine grundständige Blattrosette bildendem und Blütenschäfte treibendem oder verlängertem und beblättertem Stengel.

Blüte von Primula veris, Längsschnitt.
Blüte von Primula veris, Längsschnitt.

Den wechsel-, gegen- oder quirlständigen Blättern fehlen die Nebenblätter. Die häufig in Dolden oder traubigen Infloreszenzen stehenden, strahligen, fünfgliederigen Blüten (s. Abbildung) haben einen röhrenförmigen Kelch, der bei der Fruchtreife meist stehen bleibt. Die Blumenkrone ist häufig präsentiertellerförmig, bisweilen auch getrenntblätterig oder fehlt ganz. Die fünf in der Röhre der Blumenkrone entspringenden Staubgefäße stehen den Abschnitten derselben gegenüber und wechseln in seltenen Fällen mit ebendaselbst sitzenden, schuppen- oder fadenförmigen Staminodien ab. Der meist oberständige, seltener halbunterständige, einfächerige Fruchtknoten hat eine kugelige, seltener säulenförmige, zentrale Placenta mit zahlreichen schildförmigen, umgewendeten Samenanlagen und einen einfachen, endständigen Griffel mit ungeteilter, spitzer oder kopfförmiger Narbe. Die Kapsel springt mit Zähnen, Klappen oder mit einem Deckel auf. Die in den Grübchen der Placenta sitzenden Samen enthalten[347] in der Mitte des fleischigen Nährgewebes einen geraden Keimling. Die P. umfassen etwa 350 Arten, die zum größten Teil in der nördlichen gemäßigten Zone, besonders Europas und Asiens, teils in der Ebene, teils in den Hochgebirgen vorkommen. Wegen ihrer schönen Blüten werden mehrere als Zierpflanzen gezogen (Cyclamen, Primula).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 347-348.
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