Pteris

[431] Pteris L. (Saumfarn), Gattung der Polypodiazeen, krautartige Farne mit den ganzen Wedelrand ohne Unterbrechung umsäumenden Fruchthäufchen, die auf einem am Rande hinlaufenden, die Enden der Fiedernerven verbindenden Nerv sitzen und vom umgerollten, mehr oder weniger häutigen, einen falschen Schleier bildenden Rande bedeckt sind. Über 70 Arten meist in den wärmern Zonen. Der durch die gemäßigten und heißen Länder weit verbreitete Adlerfarn (P. aquilina L., Pteridium aquilinum Kuhn) besitzt einzeln über den Boden hervortretende, 0,3–3,8 m hohe, dreifach gefiederte, langgestielte, im Umriß dreieckig-eiförmige Wedel; er hat seinen Namen von der einem Doppeladler ungefähr ähnlichen Figur, welche die Gefäßbündel auf dem schrägen Durchschnitte des untern angeschwollenen Teiles der Wedelstiele zeigen. Wegen seines unterirdischen, weit kriechenden und schwer ausrottbaren Wurzelstockes ist er in Wäldern, auch auf Äckern, in Weinbergen etc. sehr lästig. Der Wurzelstock (Jesus-Christuswurzel) enthält Stärkemehl und Pflanzenschleim und wird auf den Kanarischen Inseln unter dem Namen Helecho zur Bereitung des Helechobrotes verwendet. Von Arten der Gattung P. kommt im deutschen Florengebiet außerdem P. cretica L. mit einfach fiederteiligen Wedeln und linealen, scharf gesägten Abschnitten im Kanton Tessin vor; diese Art ist im Mittelmeergebiet, in Südasien und in Amerika einheimisch. Eine Varietät derselben sowie P. argyraea Moore aus Ostindien und P. serrulata L. im südöstlichen Asien mit mehreren Varietäten werden in Warmhäusern als Zierpflanzen kultiviert. P. pedata L., im tropischen Amerika, s. Tafel »Farne I«, Fig. 11. Der Wurzelstock von P. esculenta Forst., in Neuholland, wird gegessen. Mehrere Arten werden zur Gewinnung von Bindegrün, auch als Zimmerpflanzen kultiviert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 431.
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