Reinhart

[760] Reinhart, Johann Christian, Maler und Radierer, geb. 24. Jan. 1761 bei Hof, gest. 8. Juni 1847 in Rom, widmete sich in Leipzig theologischen Studien, nahm aber daneben bei Öser Unterricht in der Zeichenkunst und Malerei und trat sodann in Dresden zur Kunst über. 1789 ging er nach Rom, wo er den Einfluß von Carstens und Koch empfing und seinen bleibenden Wohnsitz nahm. R. war ein Vertreter der historisch-stilistischen Landschaft; wie seine Genossen leistete er in der Zeichnung Hervorragenderes, während seine Ölgemälde an Härte und Kälte des Kolorits leiden. Sie sind meist mit jagdbaren Tieren, aber auch mit mythologischen und Genrefiguren staffiert. Mit J. W. Mechau aus Leipzig und A. K. Dies aus Hannover gab er 72 radierte Prospekte aus Italien (Nürnb. 1799) heraus. Reinharts beste Arbeiten der spätern Zeit sind die Malereien im Palast Massimi zu Rom und vier Temperabilder, Ansichten aus der Villa Malta, für den König Ludwig I. von Bayern. Vgl. Baisch, I. Ch. R. und seine Kreise (Leipz. 1882).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 760.
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