Rivière [2]

[22] Rivière, 1) Henri, franz. Seemann und Romanschriftsteller, geb. 12. Juli 1827 in Paris, gest. 19. Mai 1883 bei Hanoi in Tongking, trat 1843 in die Marineschule, wurde 1870 zum Fregattenkapitän und 1879 infolge seines kühnen Vorgehens bei dem Aufstand der Eingebornen in Neukaledonien zum Schiffskapitän ernannt und ging 1883 an der Spitze eines Truppenkonvois nach Tongking, wo er Tatkraft und Tapferkeit entwickelte, aber bei einem Ausfall der französischen Garnison aus Hanoi gegen die Anamiten sielk Seine schriftstellerische Laufbahn begann er 1860 mit zwei Novellen: »Pierrot« und »Caïn«, in denen das Phantastische mit großer Kraft behandelt ist. Später ließ er eine Reihe von Romanen, wie: »La main coupée« (1862), »Les méprises du cœur« (1865), »Le Cacique« (1866), »Le roman de deux jeunes filles« (1880), »Le combat de la vie« (1882, 3 Tle.) u.a., folgen. Auch einige Lustspiele kamen von ihm zur Ausführung. Fachwissenschaftliche Arbeiten sind: »La marine française sous Louis XV« (1859) sind »La marine française an Mexique« (1881); auch veröffentlichte er »Souvenirs de la Nouvelle-Calédonie« (1880).

2) Briton, engl. Maler, geb. 14. Aug. 1840 in London, Schüler seines Vaters William R. und von J. Pettie, bildete sich in Italien weiter und wurde, nach London zurückgekehrt, der gefeiertste englische Tiermaler seiner Zeit. Besonders berühmt sind seine Bilder, in denen er antike oder biblische Landschaften, Architekturen und Menschen in Verbindung mit Tieren malte, so: Persepolis, Nimrod, Circe (Galerie in Schwerin), Daniel in der Löwengrube, die Schweine der Gadarener (nach Mark. 5, 14, in der Londoner Tategalerie). Daneben schuf er auch rein genrehafte Tierbilder, wie: Riesen beim Spiel, Genossen im Unglück, Sympathie, Blockade (diese vier ebenfalls in der Tategalerie), sein einziger Freund, bewaffnete Neutralität etc. Er ist Mitglied der Akademie in London.

3) Präsident, s. Haïti, S. 636.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 22.
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