Robert-Fleury

[28] Robert-Fleury (spr. rŏbǟr-flöri), 1) Nicolas, franz. Maler, geb. 8. Aug. 1797 in Köln, gest. 5. Mai 1890 in Paris, kam früh nach Paris, wo er Schüler von Gros wurde. Dann bildete er sich in Italien weiter und ließ sich 1826 in Paris nieder. Seine im Sinne der damaligen Geschichtsmalerei gehaltenen Hauptwerke sind: Szene aus der Bartholomäusnacht (1833), das Religionsgespräch in Poissy 1561 (1840) und Galilei vor der Inquisition, Jane Shore nach ihrer Verurteilung in London vom Pöbel beschimpft (1850), Plünderung eines Judenhauses zu Venedig im Mittelalter (1855). Für den Hauptsaal des Handelsgerichts in Paris hat er vier Dekorationsgemälde ausgeführt. 1865 wurde er Direktor der französischen Akademie in Rom.

2) Tony, Sohn des vorigen, geb. 1. Sept. 1837 in Paris, war Schüler von Delaroche und Cogniet und hat Historienbilder, Porträte und Genreszenen gemalt, von denen hervorzuheben sind: Warschau am 3. April 1861, eine Greuelszene aus der polnischen Empörung; die alten Frauen von der Piazza Navona in Rom (1867, im Luxembourg), die Danaiden (1873), Charlotte Corday in Caen 1793 (1874), die Einnahme von Korinth (1870, im Luxembourg), Doktor Pinel, der die Irrsinnigen der Salpétrière von ihren Fesseln befreit (1795), Vauban in Belfort (1882, Museum in Belfort).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 28.
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