Rode [3]

[45] Rode, 1) Christian Bernhard, Maler und Kupferstecher, geb. 25. Juli 1725 in Berlin, gest. daselbst 24. Juni 1797, bildete sich anfangs hier, seit 1750 in Paris und dann in Rom und Venedig. Nach seiner Rückkehr nach Berlin ward er Mitglied und später Direktor der Akademie. Er malte in Fresko und Öl religiöse Darstellungen, mythologische Bilder, Szenen aus der griechischen und römischen Geschichte, mit besonderer Vorliebe Episoden aus der brandenburgischen Geschichte und Anekdoten aus Friedrichs d. Gr. Leben. Gemälde von ihm besitzen unter andern die Marien- und Garnisonkirche in Berlin. Seine radierten Blätter belaufen sich auf nahezu 300; unter ihnen befinden sich die Schlüterschen Masken am Zeughaus in Berlin und viele Illustrationen zu seines Freundes Geßner »Idyllen« und zu Gellerts »Fabeln«. – Sein Bruder Johann Heinrich R., geb. 1727, gest. 1759, radierte mehrere Blätter, z. B. zu Rabeners »Satiren«.

2) Pierre, Violinspieler, geb. 16. Febr. 1774 in Bordeaux, gest. daselbst 25. Nov. 1830, erhielt seine Ausbildung in Paris durch Viotti und trat 1790 in das Orchester der Komischen Oper ein, wurde 1796 Lehrer am Konservatorium und 1800 Soloviolinist der Kapelle des Ersten Konsuls. Drei Jahre später folgte er einem Rufe nach Petersburg, kehrte aber 1808 in sein Vaterland zurück. R. gilt mit Recht neben Rud. Kreutzer und Baillot als das Haupt der durch Viotti begründeten, seit Anfang des Jahrhunderts hochberühmten französischen Violinistenschule. Seine Kompositionen (13 Konzerte, 24 Kaprizen, 12 Etuden, Duette Op. 18 u.a.) gehören noch heute zu dem am höchsten geschätzten Unterrichtsmaterial; seine Kammermusik ist aber vergessen. Vgl. Pougin, Notice sur R. (Par. 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 45.
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