Saturnus

[628] Saturnus (»Säer«), altitalischer Saatgott, dessen Fest auf den 17. Dez., den Schluß der Wintersaat, fiel. Sein uralter Altar in Rom unter dem Kapitol wurde 497 v. Chr. durch einen Tempel ersetzt, in dessen Kellern sich später der Staatsschatz (aerarium Saturni) befand; erhalten sind davon außer dem Unterbau noch acht Säulen. Sein Kult wurde schon früh völlig gräzisiert, seit man ihn für den nach Italien geflohenen Kronos hielt, der sich am Kapitolinischen Hügel als König angesiedelt und den Einwohnern den Ackerbau und seine Segnungen gebracht habe, dann verschwunden sei. Wie Kronos galt er als Vertreter des goldenen Zeitalters, wie dieser trug sein Bild eine Sichel; nach griechischem Brauch waren die Füße des Bildes mit Wollbinden umwickelt, die nur an seinem Fest gelöst wurden. Zu seiner Gemahlin machte man die mit Rhea gleichgesetzte Ops. In den Provinzen benannte man nach ihm vielfach einheimische Götter, so in Afrika den phönizischen Ba'alchammân. S. Saturnalien.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 628.
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