Schanze [1]

[696] Schanze (Feldschanze), mit Mitteln der Feldbefestigung (s. d.) hergestellte Verteidigungsanlage, im Feld-, Festungs- und Etappenkrieg verwendet, entweder auf allen Seiten geschlossen (Redouten) oder an der Kehle offen, von Fleschen-, Halbredouten-, Lünetten-, meist aber ganz unregelmäßiger, dem Gelände sich anschmiegender Form. Während man früher auch Artillerie in den Schanzen verwendete, führte man sie in den letzten Jahrzehnten nur noch für Infanterie aus (Infanteriefeldwerke, leichte Feldwerke), kam aber bis zum südafrikanischen Krieg mehr und mehr von ihrer Verwendung ab und wollte sich in der Hauptsache nur mit Schützengräben begnügen. Der Burenkrieg und der russisch-japanische Krieg haben aber gezeigt, daß die S. für die Verteidigung einer Stellung von hohem Wert sein kann, wenn sie Eindeckungen[696] gegen feindliches Artilleriefeuer enthält und mit wirksam vom Feuer des Verteidigers bestrichenen Hindernissen umgeben ist. Es werden daher vor der zur Deckung gegen Sicht möglichst niedrig zu haltenden Brustwehr ein Graben und in diesem sowie davor Draht- und sonstige Hindernisse, im Innern in und hinter der Feuerlinie Eindeckungen gegen das Steilfeuer feindlicher Artillerie gebaut. Sternschanzen hießen früher Festungswerke tenaillierten Grundrisses. S. auf Schiffen, s. Kampanje.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 696-697.
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