Schmarsow

[885] Schmarsow, August, Kunsthistoriker, geb. 26. Mai 1853 in Schildfeld bei Boitzenburg, studierte in Zürich, Straßburg und Bonn Kunstwissenschaft, war darauf Hilfsarbeiter im königlichen Kupferstichkabinett zu Berlin, habilitierte sich 1881 als Privatdozent für Kunstgeschichte in Göttingen, wurde 1882 Professor daselbst, ging im Oktober 1886 in gleicher Eigenschaft an die Universität Breslau und wurde 1893 nach Leipzig berufen. Im Oktober 1888 begründete er das kunsthistorische Institut in Florenz. Er schrieb außer Biographien von David d'Angers, Ingres und Prudhon in Dohmes »Kunst und Künstler«, Aufsätzen im »Jahrbuch der königlich preußischen Kunstsammlungen«, in den Abhandlungen der königlich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften etc.: »Leibniz und Schottelius« (Straßb. 1877); »Raphael und Pinturicchio in Siena« (Stuttg. 1880); »Bern. Pinturicchio in Rom« (das. 1882); »Melozzo da Forlì« (das. 1886, mit 27 Tafeln); »Donatello« (Leipz. 1886); »Giovanni Santi, der Vater Raphaels« (Berl. 1887); »S. Martin von Lucca und die Anfänge der toskanischen Skulptur im Mittelalter« (Bresl. 1889); »Die Bildwerke des Naumburger Domes« (Magdeb. 1892); »Masaccio-Studien« (Kassel 1895–99, 5 Tle., mit 134 Lichtdrucktafeln; der Textband u. d. T.: »Masaccio, der Begründer des klassischen Stils der italienischen Malerei«, 1900); »Das Wesen der architektonischen Schöpfung« (Leipz. 1894); »Beiträge zur Ästhetik der bildenden Künste« (das. 1896–99,3 DE.); »Grundbegriffe der Kunstwissenschaft, am Übergang vom Altertum zum Mittelalter kritisch erörtert« (das. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 885.
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