Sergĭus

[370] Sergĭus, Name von vier Päpsten: 1) S. I., 687 bis 701, Heiliger (Fest: 8. September), Syrer aus Antiochia, in Palermo erzogen, verwarf die Kanones der Trullanischen Synode von 692 (s. Quinisextum). – 2) S. II., 844–847, Römer, zum Papst geweiht, ohne vom Kaiser Lothar I. bestätigt zu sein, leistete diesem nachträglich den Treueid und krönte seinen Sohn Ludwig II. als König von Italien. – 3) S. III., 904–911, Römer, wurde schon 897 trotz anstößigen Lebenswandels zum Papst gewählt, aber von Johann X. (s. d.) vertrieben und konnte erst 904 infolge der Unterstützung der Senatrix Theodora und ihrer Tochter Marozia (s. d.) zur Anerkennung gelangen. – 4) S. IV., 1009–12, Kreatur des Patricius Johannes Crescentius, der ihn auch während seiner Regierung beherrschte.

5) Patriarch von Konstantinopel seit 608, ein Syrer, unterstützte den Kaiser Herakleios in seinem Streben, die Monophysiten wieder mit der orthodoxen Kirche zu vereinigen, und verfaßte die 638 publizierte »Ekthesis«, die den Monotheletismus vertrat und daher später verdammt ward. S. starb 639.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 370.
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