Sergipe

[369] Sergipe, Küstenstaat Brasiliens, zwischen 9°5'–11°28' südl. Br. und 36°17'–38°7' westl. L., begrenzt vom Atlantischen Ozean, Alagoas und Bahia, 39,090 qkm mit (1890) 310,926 Einw. (8 auf 1 qkm), vorwiegend Mischlinge und Neger. Hinter dem san. digen Küstenstrich liegt ein Stufenland, etwa 20 km breit, meist Campo und Wald, dann folgt die fruchtbare Region, auf den Abhängen der Serra de Itabaiana mit Wäldern wertvoller Bau- und Farbhölzer. Das Innere ist dürre Hochebene, die sich nur zur Viehzucht eignet. Von den Flüssen ist der São Francisco an der Nordgrenze der bedeutendste; einige andere werden im Unterlauf von Küstenfahrzeugen oder nur von Booten befahren. Im Oberlauf aller dieser Flüsse treten Stromschnellen und Wasserfälle auf. Das Klima an der Küste wie in den Flußtälern ist heiß und feucht mit Sumpffiebern, im höhern Innern aber trocken und gesund. Eisen, Kalkstein und Bergkristalle[369] sind reichlich vorhanden, Zuckerrohr und Baumwolle werden ausgeführt, Kakao, Mais, Reis, Tabak, Flachs im Lande selbst verbraucht. Die Industrie umfaßt Zucker- und Spritfabrikation, Gerberei, Herstellung von Mandiokamehl, Bau kleiner Küstenfahrzeuge. Eisenbahnen führen vom Hafen der Hauptstadt Aracaju (s. d.) nach Simão und von Maroim nach Capella. Der Telegraph verbindet Aracaju mit Maceio und Recife im N. und mit Bahia im Süden. Die frühere Hauptstadt (bis 1855) São Cristovão am Wasa Barris hat Zuckersiederei, Tabakfabriken und Gerberei.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 369-370.
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