Sering

[371] Sering, Max, Nationalökonom, geb. 18. Jan. 1857 in Barby, studierte in Straßburg und Leipzig, trat 1879 in den Justiz- und Verwaltungsdienst im Elsaß und ging 1883 im Auftrage der preußischen Regierung nach Nordamerika zum Studium der landwirtschaftlichen Konkurrenz. Nach seiner Rückkehr habilitierte er sich an der Universität Bonn und wurde 1885 daselbst außerordentlicher Professor; 1889 wurde er an die landwirtschaftliche Hochschule in Berlin berufen und erhielt bald auch eine Professur an der Universität daselbst. Er ist Mitglied des deutschen Landwirtschaftsrates und des preußischen Landesökonomiekollegiums. S. schrieb neben zahlreichen Abhandlungen: »Geschichte der preußisch-deutschen Eisenzölle« (in Schmollers »Staats- und sozialwissenschaftlichen Forschungen«, Leipz. 1882); »Die landwirtschaftliche Konkurrenz Nordamerikas« (das. 1887); »Arbeiterausschüsse in der deutschen Industrie« (Bd. 46 der Schriften des Vereins für Sozialpolitik, das. 1890) und »Die innere Kolonisation im östlichen Deutschland« (ebenda, Bd. 56, 1893); »Das Sinken der Getreidepreise und die Konkurrenz des Auslandes« (Berl. 1894). Im Auftrage des preußischen Ministeriums für Landwirtschaft gibt er ein Sammelwerk: »Die Vererbung des ländlichen Grundbesitzes im Königreich Preußen« (bisher Bd. 1–6 und 8–14, Berl. 1897–1905) heraus. Seit 1903 ist er Mitherausgeber der genannten »Staats- und sozialwissenschaftlichen Forschungen«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 371.
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