Settegast

[382] Settegast, Hermann, Landwirt, geb. 30. April 1819 zu Königsberg in Preußen, erlernte seit 1835 die Landwirtschaft, studierte in Königsberg, Berlin und Hohenheim, ging 1847 als Administrator und Lehrer der Landwirtschaft nach Proskau, ward 1858 Direktor der landwirtschaftlichen Akademie Waldau, ging 1863 als Direktor der Akademie nach Proskau zurück und als Professor der Viehzucht und Betriebslehre 1881 an das Landwirtschaftliche Institut in Berlin. 1889 trat er in den Ruhestand. S. zählt zu den hervorragendsten Vertretern der modernen Landwirtschaft, die er als rationell-empirische Wissenschaft vermöge seiner genauen Kenntnis der Naturwissenschaften und der allgemeinen wirtschaftlichen Gesetze sowie seiner speziellen Erfahrungen in der landwirtschaftlichen Praxis wesentlich förderte. Für die Tierzucht sind seine Arbeiten epochemachend geworden. Er schrieb: »Über Tierzüchtung und die dabei zur Anwendung kommenden Grundsätze« (Berl. 1859); »Die Zucht des Negrettischafs« (das. 1861); »Die Individualpotenz und die Mentzel-Weckherlinsche Schule der Rassen und Konstanztheorie« (das. 1861); »Deutsches Herdbuch« (mit Krocker, später mit Parey, das. 1865–75, 4 Bde.); »Die Tierzucht« (das. 1868; 5. Aufl. 1888, 2 Bde.); »Die landwirtschaftliche Fütterungslehre« (das. 1872); »Der landwirtschaftliche Unterricht« (das. 1873); »Die Landwirtschaft und ihr Betrieb« (das. 1875–79, 3 Bde.; 3. Aufl. in 1 Bd., 1885); »Die deutsche Viehzucht, ihr Werden, Wachsen und gegenwärtiger Standpunkt« (das. 1890); »Erlebtes und Erstrebtes« (das. 1892); »Der deutschen Freimaurerei Gegenwart und Zukunft« (das. 1897). Vgl. Oehlke, Hermann S. (Berl. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 382.
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