Spezĭa

[722] Spezĭa, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Genua, im Grunde des tief eingeschnittenen, malerischen Golfs von S. (s. das Kärtchen) der Riviera di Levante, an den Eisenbahnlinien Genua-Pisa und S.-Parma, seit 1861 Hauptkriegshafen Italiens, einer der größten und sichersten Europas mit starken Forts auf den den Golf umgebenden Höhen sowie der südlich gelegenen Insel Palmaria.

Lageplan von Spezia.
Lageplan von Spezia.

Der Hafen umfaßt 2 Bassins mit Kais und Schienengleisen, 6 Docks und ein 90 Hektar großes Marinearsenal mit Werften, eine Torpedofabrik und ein Artilleriearsenal (zusammen mit 6600 Arbeitern). Außerdem besitzt S. mehrere private Unternehmungen für Schiffbau und Eisenkonstruktion, eine Dampfmühle, Fabriken für Teigwaren, Preßkohle und Tischlerwaren sowie Steinbrüche. Im Handelshafen sind 1904: 898 handelstätige Schiffe von 342,102 Ton. eingelaufen. Die Einfuhr zur See, hauptsächlich von Kohle, Bleierz, Weizen und Holz, betrug 289,079, die Ausfuhr 21,725 Ton. Die Stadt zählt (1901) 38,294 (als Gemeinde 65,612) Einw. und hat eine Burg, Castello di San Giorgio (14.–16. Jahrh.). Sie ist Sitz mehrerer Konsulate (auch eines deutschen Vizekonsuls) und hat ein Lyzeum und Gymnasium, ein Technisches Institut, eine Technische und eine Gewerbeschule, ein Theater,[722] ein Marine- und Zivilhospital. Wegen seines milden Klimas, seiner Seebäder und seiner herrlichen Umgebung ist S. ein beliebter Winterkurort. Am Hafen befinden sich schöne Promenaden; vor dem Arsenal steht das Denkmal des Generals Chiodo, des Schöpfers des Kriegshafens (gest. 1870 in Spezia).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 722-723.
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