Stein [3]

[890] Stein, 1) (S. am Rhein) altertümliche Bezirkshauptstadt in einer Exklave des schweizer. Kantons Schaffhausen, am Ausfluß des bis Schaffhausen mit Dampfern befahrenen Rheins (hier Brücke) aus dem Untersee (Bodensee), an der Eisenbahn Konstanz-Winterthur, hat eine romanische Kirche, ein Rathaus (mit schönen Glasmalereien), zahlreiche bemalte Häuser, Fabrikation von Uhrenschalen, Schuhwerk, Teigwaren und Möbeln, Gerbereien und (1900) 1790 meist evang. Einwohner. Das ehemalige Kloster St. Georg mit gotischem Kreuzgang und einem durch Holzschnitzerei reichverzierten Saal ist jetzt im Privatbesitz. In der Nähe das Schloß Hohen-Klingen und das römische Kastell Burg. Vgl. Ziegler, Geschichte der Stadt S. (Schaffh. 1862; neue Ausg., Stein 1903); F. Vetter, Das St. Georgenkloster zu S. am Rhein (geschichtlich, Lindau 1884) und dessen »Klosterbüchlein« (Beschreibung, Bern 1902); Isaak Vetter (gest. 1747), Geschichtbüchlein der Stadt S. (Frauenfeld 1904). – 2) (S. an der Donau) Stadt in Niederösterreich, Bezirksh. Krems, am linken Ufer der Donau, über die eine 377 m lange, eiserne Brücke (1895) nach dem gegenüberliegenden Mautern führt, mit dem östlich gelegenen Krems (s. d.) zusammenhängend, Sitz einer Finanzbezirksdirektion, hat Schloßruinen, eine Strafanstalt für Männer, eine große Tabak-, eine Teppich- und Matten- und eine Tonpfeifenfabrik, einen Hafenplatz und (1900, 4490 Einw. – 3) (slowen. Kamnik) Stadt in Krain, 375 m ü. M., am Südfuß der Steiner Alpen (s. d.), an der Feistritz und der Staatsbahnlinie Laibach-S., Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat Schloßruinen (Alt-S. und Kleinfeste), ein Franziskanerkloster, eine Wasserheilanstalt mit Kurhaus, Pulverfabrik, Zement-, Ton-, Essig- und Metallwarenfabrikation, Holzhandel und (1900) 1745 (als Gemeinde 2298) slowen. Einwohner. – 4) Dorf im bayr. Regbez. Mittelfranken, Bezirksamt Nürnberg, an der Rednitz und der Staatsbahnlinie Schnelldorf-Furth i. W., 298 m ü. M., hat eine evang. Kirche, ein Schloß, ein Denkmal des Freiherrn v. Faber, 2 Bleistiftfabriken (darunter die weltberühmte A. W. Fabersche Fabrik mit 500 Arbeitern), eine Kunstmühle und (1905) 2296 Einw. – 5) Burg, s. Nassau 1), S. 436.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 890.
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