Teifun

[378] Teifun (chines. Taifung, d. h. starker Wirbelwind, Tyson, Typhon), Wirbelstürme in den ostasiatischen Meeren, kommen meist zur Zeit des Wechsels der Monsune vom Juni bis November, am häufigsten (durchschnittlich 4) im September, vor und unterscheiden sich von den andern Wirbelstürmen durch einen sehr kleinen Durchmesser. Im Zentrum, dem Auge des Sturmes, herrscht fast stets Windstille, die nur ganz wenige Minuten andauert und durch den Gegensatz zum Toben des Sturmes vorher einen unheimlichen Eindruck macht; durch das Kreuzen der Wellen (Kreuzsee) kann dieser Teil des Wirbels den Schiffen besonders gefährlich werden. Seine Fortbewegung ist anfangs gering, später wird sie im Durchschnitt 12–18 km in der Stunde, doch können auch Geschwindigkeiten bis zu 40 km vorkommen. Selten entstehen Teifune südlich von 8° nördl. Br., meist unter 10° nördl. Br. östlich von den Philippinen, gehen erst nach WNW. bis zur Chinasee und biegen gewöhnlich dort nach NO. um. Zur Vorhersage und Ortsbestimmung der Teifune dient das Barocyclonometer von Algué. Vgl. Algué, The cyclones of the far east (Manila 1904), und Artikel »Sturm«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 378.
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