Torda

[620] Torda (Thorenburg), Stadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Torda-Aranyos, am linken Ufer des Aranyos und an der Bahnlinie T.-Aranyos-Gyéres, mit Franziskanerkloster, 11 Kirchen (darunter 3 griechisch-orientalische und 2 römisch-katholische), neuem Komitatshaus und (1901) 12,117 meist magyarischen und rumänischen (reformierten und griechisch-oriental.) Einwohnern, die Getreide- und Weinbau, Viehzucht und Lebkuchenbäckerei betreiben. T., Sitz des Komitats, eines Gerichtshofes und einer Finanzdirektion, hat ein unitarisches Untergymnasium, Komitatsspital, Zellulosefabrik, bedeutende Viehmärkte, ein schon seit Römerzeiten bekanntes Salzbergwerk, mehrere Salzteiche mit einem Soolbad und mitten in der Stadt Reste der ehemaligen Thorenburg. In der Nähe von T., wo sich viele römische Altertümer finden und einst die römische Kolonie Potaissa (Salinae) stand, ist die wildromantische, höhlenreiche Tordaer Schlucht (18 km lang), ferner der Tordaer Felsenspalt, durch den der in den Aranyos mündende Bach Hesdat rauscht. Die Sage bringt die wunderbare Entstehung des Spaltes mit dem König Ladislaus dem Heiligen in Verbindung. Hier wurde 19. Aug. 1601 Michael der Tapfere, Woiwode der Walachei, durch den österreichischen General Georg Basta ermordet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 620.
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